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Wie viel „Wassersäule“ braucht mein Zelt?

Regen, Wassersäule Zelt

Trockenes Zelt trotz Sturm? Achte beim Zeltkauf auf die Wassersäule!

Nicht nur das Zelten selbst, sondern schon der Kauf eines Zeltes kann zu einem echten Abenteuer werden. Auf dem Markt gibt es die unterschiedlichsten Modelle, mit denen die Hersteller den Kundenwünschen gerecht werden möchten. Doch egal, ob ein Zelt für mehrwöchige Erkundungstouren oder nur für den Kurzeinsatz benötigt wird; vor einem Rätsel stehen viele Interessenten: Welche Bedeutung hat die Wassersäule und warum ist sie so wichtig bei der Kaufentscheidung?

Kurz erklärt: Das bedeutet die Wassersäule beim Zelt

Wie der Name schon vermuten lässt, steht die Wassersäule im Zusammenhang zur Wasserbeständigkeit eines Zeltes. Gemeint sind hiermit die Wassermengen, die sich von den freiliegenden Außenflächen sowie dem Zeltboden abweisen lassen. Der Name „Wassersäule“ geht hierbei auf das EU-normierte Verfahren zur Ermittlung des Widerstandswertes zurück.

Wassersäule Zelt InfosSo wird die Wassersäule ermittelt

Auf dem außenliegenden Stoff wird ein leerer Wasserzylinder platziert, dessen Füllmenge jede Minute um 100 mm erhöht wird. Sobald an der Innenseite des Stoffes Wassertropfen durchdringen, ist der maximale Wasserdruck erreicht und wird von der Wassersäule in Millimetern abgelesen.

Ein einfaches Beispiel: Tritt nach 15 Minuten und einem Füllstand von 1.500 mm eine Durchlässigkeit auf, ergibt sich hieraus eine Wassersäulenangabe von 1.500 mm. Ein Zelt ist im Schnitt ab genau dieser Wassersäule von 1500 mm wasserdicht.

Jedoch sind solche Angaben ebenso mit Vorsicht zu genießen, da die Werte nicht aus der dauerhaften Nutzung ermittelt werden und Hersteller bereits ab einer Wassersäule von 800 mm ihre Produkte als wasserdicht bezeichnen dürfen.

Wie hoch sollte die Wassersäule sein?

Wie bereists beschrieben kann man sich nicht immer darauf verlassen, wenn ein Hersteller sein Zelt als wasserdicht bezeichnet. Natürlich kommt es auch auf den Einsatzzweck an. Auf einer Trekkingtour im Hochgebirge hat man andere Ansprüche an Qualität und Funktionalität seines Zeltes, als bei der Übernachtung im eigenen Garten.

Laut DIN gilt eine Zeltwand bzw. das Außenzelt ab einer Wassersäule von 1500 mm als wasserdicht, ein Zeltboden ab einer Wassersäule von 2000 mm. Unserer Erfahrung nach sind diese Werte etwas zu niedrig angesetzt, weshalb wir als Faustformel immer die doppelte Wassersäule der DIN Werte empfehlen

Faustformel: Dein Zelt sollte mindestens eine Wassersäule von 3000 mm haben. Der Zeltboden sollte idealerweise eine Wassersäule von mindestens 4000 mm haben.

Außenwände und Boden: Wo die Wassersäule von besonderer Bedeutung ist

Zentrale Bestandteile eines Zeltes sind allen voran atmungsaktive Stoffe, durch die ein Zelt erst tatsächlich bewohnbar wird. Dies betrifft auch alle außenliegenden Flächen, für die insbesondere die Angabe der Wassersäule von Bedeutung ist.

Bei der Wahl des richtigen Zeltes sollte nicht nur auf die Wassersäule als Kriterium zur Dichtigkeit bei Niederschlägen berücksichtigt werden. Auch die Beschaffenheit des Bodens spielt eine zentrale Rolle. Platziert man sein Zelt auf einem feuchten Untergrund, muss auch das eigene Gewicht mit einberechnet werden, mit dem man den Boden automatisch tiefer ins Nasse hineindrückt. Dadurch wird die Wasserlast am Boden um ein Vielfaches erhöht, was zu schnelleren Undichtigkeiten führen kann; sofern die Wassersäule nicht ausreichend dimensioniert ist.

Tipp: Auf die Beschaffenheit der Materialien achten

Eine Zeltunterlage verbessert die Wasserfestigkeit

Wer beim Zeltboden kein Risiko eingehen möchte, legt eine Zeltunterlage unter das Zelt. Alternativ kann auch eine einfache Plane benutzt werden.

Eine Zeltunterlage schützt den Zeltboden vor Nässe, Schmutz und Beschädigung durch spitze Gegenstände.

Materialien und Verarbeitung sind wichtig

Bei der Kaufentscheidung sollte die Höhe der Wassersäule auf jeden Fall berücksichtigt werden und den Einsatzzwecken angepasst sein. Der Wert gibt wichtige Hinweise zur Wasserfestigkeit eines Zeltes.

Allerdings sollte das Ermittlungsverfahren kritisch hinterfragt werden, mit dem lediglich eine theoretische Dichtigkeit des Außenmaterials ermittelt wird. Was in diesem so zum Beispiel nicht berücksichtigt ist, ist die Dichtheit der Nahtstellen. Wer sich also beim Kauf ganz sicher sein möchte, der sollte sich allen voran mit dem verbauten Material beschäftigen, das letztendlich für den Schutz vor möglichen Wassereinbruch ausgelegt sein sollte. Mit der richtigen Pflege bleibt der Wert der Wassersäule übrigens auch dauerhaft stabil und man hat noch lange Freude an seinem Zelt.

Fazit: So bleibst Du trocken im Zelt

Hier sind nochmal alle wichtige Punkte im Überblick, damit du beim Zelten auch ein Unwetter problemlos überstehst:

  • Wassersäule mindestens 3000 mm
  • Auf die Beschaffenheit der Materialien achten
  • Wassersäule des Zeltbodens idealerweise noch höher
  • Zeltunterlage verbessert die Wasserfestigkeit des Zeltbodens
  • Nähte sollten wasserdicht versiegelt sein
  • Zelt kann nach mehrmaliger Nutzung impregniert werden

Weitere hilfreiche Tipps zum Kauf eines Zeltes gibt es hier unter:

zelt-kaufen-online.de

zelt-kaufen-online.de/blog